25.04.2025

PINAKOTHEK DER GEFÜHLE 

 Und plötzlich ist es da!
 
In immer wiederkehrenden Abständen. Zyklisch und antizyklisch. Gewollt und ungewollt.
 
Schlagartig!
 
Das innere Beben nach mehr!
 
Und damit einhergehend, dicht an dicht, personifiziertes Verlangen, Leuchtfigur inmitten von Gezerre und Gezanke sein zu wollen.
 
Zudem inmitten von Gerangel ums immanente, höchstpersönliche ICH zu kämpfen. Einfach alles zu tun, um das wahre ICH erblühen zu lassen.
 
Und dabei Mal für Mal vehement den Platz an der Sonne verteidigend, ums Zentrum kämpfend und wie so oft Zentralfigur sein zu wollen.
 
Dementsprechend alles zu tun, um dem ICH die innere Zerrissenheit zu nehmen, dem urschwarzen ES der Dunkelheit Genüge zu tun und dem himmlischen ÜBER-ICH zu schmeicheln.
 
Schlichtweg jedes nach Veränderung drängende Gefühlschaos im Leben ausleben zu wollen, auch wenn der Boden der Dunkelheit sich dabei öffnet. Jene signalschwarze Dunkelheit im Leben, die hinterfragt, die zweifeln lässt, die lähmt, die mitunter zu Schicksalsschwarz mutiert. Die das Leben trägt und doch die Menschheit daran scheitern lässt.
 
Ungeachtet dessen, Emotionen wollen gelebt werden.
 
Und so entstehen Pinakotheken der Gefühle, noch und nöcher, so weit wie die Welt, so persönlich wie der Mensch, so wesensnah wie das ICH.
 
Für Lichtgestalten unter lebendiger Fülle im Raum des Lebens, unter Morgenhimmelgrau, inmitten von lebensduftendem Zimtbraun. Auf Du und Du im Galopp ums wahrhaftige Leben, lodernd das innere Feuer erdverbunden bodenständig entfachend.
 
Ungeachtet dessen, Konflikte wollen ausgetragen werden.
 
Wohl wissend, dass dabei nicht nur jegliche Hemmnisse in die Hemisphäre des Aufruhrs entgleiten, sondern dass man im existenziellen Flächenbrand des Daseins das Menschsein verglühen lässt und auch sich selbst vorübergehend auslöscht.
 
Dabei verlieren sich, wie aus dem Nichts, von Menschenhand gedrechselte Sätze in der Luft. Sätze voll der Lebensweisheiten. Begleiter durchs Leben. Säulen der Werte und Ethik.
 
Halt gebend in gehabten Zeiten. Halt gebend für kommende Zeiten.
Solcherlei vereinzelt noch zu finden, schwirrend da und dort im luftleeren Raum.
Doch in Momenten zwischen Stillstand und Kampf entgleiten auch sie. Übrig massenhaft führende Köpfe mit kopflosen Konterfeis, flackernd im Raum in warnfarbig Bronzebraun verbrannt, kraftvoll zerreißend jegliches hellleuchtend urwüchsige Erdenbraun.
 
Bloß der Mensch wäre nicht Mensch, wenn er trotz seiner intrapersonellen und äußeren Konflikte nicht auch das Kleinste, das Unsichtbarste, das nicht Greifbare beziehungsweise Begreifbare und doch vorhandene Bindeglied zwischen Sein und Nichtsein, zwischen Herz und Herzlosigkeit, zwischen Menschsein und Unmensch sein atmen ließe, leben ließe.
 
Dieses kleinste und zugleich größte aller Wesen – die Seele – macht den alles entscheidenden Unterschied.

Sie verbindet!

Alles Irdische und Überirdische. Jegliche getrennte Welten.

Das samtig urschwarze ES, der Seele Grund, mit der erdigen Wärme des ICHS und dem strichhaft federleichten ÜBER-ICH.

Sie bewirkt!

Keinen Niederfall vor Rigorismus und Moral, sondern ein Verneigen, ein Verbeugen, würdevoll und weitherzig, vor Rückbesinnung auf menschliche Werte, so bedeutend wie das Leben voll, so licht wie die Liebe leibhaftig, so reinweiß wie jeder Anfang, zauberhaft, offen für alles Neue.

Sie trägt bei!

Zur Erkenntnis, dass die Dunkelheit der Unterwelt nicht zum Fürchten ist. Dass sie so schön wie das Licht selbst ist. Dass jegliche Dunkelheit im Leben, auch am Ende aller Tage Gefühle zulässt.

Dass das erdnahe Licht der Oberwelt Weitsicht bis in die Unendlichkeit schenkt.
 
Und dass die pastellig schleierverhangene Überwelt unendlich ist.